Ich wollte gerade mal wieder eine kurze Zusammenfassung meiner in den letzten Monaten gelesenen Bücher schreiben. Um zu merken, dass ich kaum zum Lesen gekommen bin. Zehn, vielleicht fünfzehn Minuten vor dem Einschlafen. Wobei mir dabei bisweilen die Hand mitsamt Buch auf den Bauch oder ins Gesicht fällt. Wenn der Körper ein „lass es, es ist spät“ entgegenschallt. Nicht gut.
Lesen ist schließlich eine Frage der Lebensqualität. Vielleicht gar mit einem meditativem Element. Ich weiß nicht, ob es Gehirnscans von Leuten während des Lesens gibt. Aber sich angenehm sitzend oder gar liegend in eine Buchstabenwelt hineinziehen zu lassen wird wohl eine gewisse Entspannung in sich tragen.
Damit dabei auch die Lesensqualität stimmt, braucht es ein gutes Buch. Die Lesenszeit wird knapper. Es werden sich nicht mehr alle großen Romane der Weltliteratur ausgehen. Dementsprechend braucht die Auswahl des Lesestoffes eine gewisse Sorgfalt. Da darf man auch mal nach abbrechen. Kein Buch darf ausgelesen werden, um ein Buch auszulesen. Außer Musils Mann ohne Eigenschaften.
Vielleicht kann man die Lebensqualität als Lesensqualität bemessen (als Teil des World Happiness Reports vielleicht). Mit zwei Achsen: Eine für die Qualität des Buches und eine für die Anzahl der Lesezeit. Und wenn der Punkt des Lesezustandes eine traurige Wendung nimmt, stimmt etwas nicht. Wo stehen Sie?